Der Stausee Friemar

Abendlicher Blick auf den Stausee von der Dammkrone der Staumauer aus.
Der Stausee Friemar in der Abendsonne. Hier der Blick von der Dammkrone der Staumauer aus.

Ruhe finden. Zehn Kilometer nordöstlich Gotha liegt der Stausee Friemar, auch Immertal-Stausee genannt. Keine Motorboote, kein Lärm am Strand. Nach rund dreieinhalb Kilometer hätte man ihn, zu Fuß oder mit dem Fahrrad, einmal umrundet. Ortsnah bei Friemar gibt es Parkplätze an der Gaststätte „Am Stausee“ und einen Spielplatz. Arbeitseinsätze Friemarer Einwohner und die Gemeinde sanierten ihn. In das Wasser führt ein Steg, doch die wenigen Ruderboote sind abseits davon verankert und es gibt keinen Bootsverleih. Vor allem Angler nutzen das Gewässer. Häufiger begegnet man Spaziergängern auf der Dammkrone. Wenn die Sonne auf oder untergeht und es windstill ist, spiegeln sich die Baumreihen auf der ruhigen Wasseroberfläche.

Deren Ausdehnung schwankte in den letzten Jahren stark. Der Verein „Angler-Treff“ aus Gotha gibt auf seiner Homepage 24 Hektar an. Doch Ende 2020, Anfang 2021 drohte der See zu verlanden. Wie damals die regionale Tageszeitung Thüringer Allgemeine unter Berufung auf den Verein berichtete, war der Normalpegel des Sees von 4,33 Meter Wassertiefe auf 1,50 Meter gesunken. Die Thüringer Fernwasserversorgung (TFW) als Eigentümer des Speichers gab für Mitte Januar 2021 einen Pegel von 2,37 Meter an. Das Stauvolumen war laut Angler-Treff auf 90.000 statt 440.000 Kubikmeter gesunken. Für Mitte Januar 2021 gab die TFW 107.000 Kubikmeter an.

Abendstimmung am Stausee, vom Steg aus gesehen.
Abendstimmung am Stausee, vom Steg aus gesehen.

Der einzige nennenswerte Zulauf zum Speicher kommt von der Immer aus Richtung Tröchtelborn. Bevor Tröchtelborn an die zentrale Kläranlage in Gotha angeschlossen wurde, seien noch erhebliche Mengen Wasser aus Einzelkläranlagen in den Stausee geflossen. Jetzt ist es nur noch das Regenwasser, das im Ort in die Immer geleitet werde, stellte der Verein damals fest. Die Quelle der Immer selbst bringe nur noch wenig Wasser in den Bachlauf, auch sei der Grundwasserspiegel enorm gesunken. Damals verlandete sogar das auf der Fläche des Stausees gelegene Vogelschutzgebiet. Der Angler-Treff, der erheblich in den Fischbesatz und die Wasserqualität investiert hatte, schlug Alarm. Die TFW unterstützte finanziell 2021 und 2022 Baggerarbeiten, den Wasserzulauf zu verbessern. Die Angelsportfreunde trugen mit Arbeitseinsätzen bei. Hilfreich waren auch etwas größere Niederschlagsmengen. Inzwischen steigt das Wasser ganz allmählich wieder. Damit bekommt der Speicher auch optisch wieder mehr Reiz. Der Angelverein nimmt alle 14 Tage Wasserproben, um die Qualität zu sichern.

Ergänzung, bezogen auf den 29. September 2022

Zwischenzeitlich war der Wasserstand des Stausees Friemar wieder gesunken. Grob geschätzt halbiert hatte sich damit erneut das Stauvolumen. Die Niederschläge Ende September 2022 haben noch nicht viel gebracht, etwa 3,10 Meter sind am Schieberturm abzulesen. Das eigentliche Stauziel, 4,33 Meter, ist nicht erreicht.

Der Schieberturm am Abend des 9. September 2022.

 

Der Stausee aus etwa 500 Meter Höhe gesehen.

Am 23.04.2023 in der Wasserstand, soweit am Schieberturm abzulesen, ein paar Zentimeter gestiegen.

3,50 Meter am Schieberturm nahe der Staumauer. Noch Ende März 2023 waren es nur 3,14 Meter. Der Pegel fiel laut Auskunft der Thüringer Fernwasserversorgung seit Mai 2022. Offenbar haben die reichlichen Niederschläge im April etwas gebracht.
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